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Samstag, 20. Juni 2020

Epikur - Philosoph der Lüste und des Vergnügens

 Büste des griechischen Philosophen Epikur (341-270 v.Ch.) zeigt.

Von Epikurs zahlreichen Werken ist wenig überliefert. Lediglich einige Briefe sind erhalten, die ein einigermaßen vollständiges Bild der Hauptaspekte seines Denkens erlauben.

Glück und Sicherheit sind die vorrangigen Ziele der epikureischen Philosophie. Epikur wollte eine abstrakte philosophische Struktur bilden, die die Menschheit mit Mitteln, die Glück in einer dunklen und feindlichen Welt sichern, ausstatten sollte.

Der antike griechische Philosoph Epikur hat die Lust zur obersten Richtschnur des Lebens erklärt. Seitdem berufen sich viele Menschen auf ihn, wenn sie hemmungslos ein Leben in Lust und Genuss führen. Zahlreiche Denker, Dichter und Intellektuelle haben ihn immer wieder als Kronzeugen angeführt, wenn sie ihr lustbetontes Leben rechtfertigen wollten.

Epikur wurde über die Jahrtausende zum Philosoph der Lüste und des Vergnügens. Was aber meinte Epikur tatsächlich damit, als er die Lust zum obersten Prinzip erklärte? Warum sollen sich die Menschen an der Lust orientieren, wenn sie ein gelungenes Leben führen wollen? Woher nahm er diese Idee? Epikur definierte die Lust anders, als wir es heute auffassen.



Epikur ist einer der am meisten missverstandenen Denker. Im Grunde dachte er Platon weiter und versuchte herauszufinden, was wir zu einem gelungenen Leben brauchen. Dabei kommt er zu einem überraschenden Ergebnis und wurde zum Gründervater vieler bedeutender philosophischer Bewegungen. Sich mit Epikur zu beschäftigen öffnet einem die Augen dafür, was im Leben wirklich wichtig ist.

Epikur ist ein klassischer "Lebenslehrer", so wie viele antike Philosophen. Epikurs philosophische Grundhaltung war die eines Empiristen; alle Erkenntnis sollte aus der sinnlichen Wahrnehmung gezogen werden, Sinneseindrücke seien klar und verständlich. Um allerdings zur Erkenntnis zu werden, müssten diese mit Allgemeinvorstellungen - entstanden durch Wiederholung immer gleicher Sinneseindrücke - übereinstimmen.

Weblinks:

Epikur - Der Philosoph der maximalen Lust - www.br.de

„Ihr kennt vielleicht die Epicuräer; Doch kennt ihr auch den Epicur?“ Epikureismus als Rezeptionsphänomen - www.epikur-journal.at

Samstag, 6. Juni 2020

Utilitarismus ist ein ethisches Prinzip


Der Utilitarismus ist ein ethisches Prinzip, welches auf dem Nützlichkeitsprinzip basiert. Letzteres besagt, dass eine Handlung im ethischen Sinne korrekt ist, sofern sie das Wohlergehen der von der Handlung Betroffenen sichert. Damit ist der Utilitarismus eine Ausprägung der teleologischen Ethik.

Bei der teleologischen oder auch konsequentialistischen Ethik liegt der Maßstab zur Bestimmung richtiger oder falscher Handlungen in der Konsequenz, die diesen Handlungen folgt. Damit steht sie der deontologischen Ethik gegenüber, die vor allem durch Immanuel Kants „guten Willen“ und „kategorischen Imperativ“ geprägt wurde.

Bei der deontologischen Ethik ist der Maßstab zur Bestimmung guter und schlechter Handlungen die Absicht und die Befolgung einer verpflichtenden Regel. Eine Handlung ist demnach ethisch vertretbar, sofern der Wille dahinter gut war und einer Handlungsmaxime folgte – ungeachtet der Konsequenzen.


Der einzig und allein gerechte und einzig und allein zu rechtfer-tigende Endzweck des Staates ist das größte Glück der größten Zahl.

Jeremy Bentham (1748-1832), englischer Jurist, Philosoph und Sozialreformer


Das ethische Konzept des Utilitarismus ist eine der bekanntesten überhaupt. Der Utilitarismus ist eine normative Theorie zur moralischen Bewertung von Handlungen. In einer einfachen Formulierung lautet das utilitaristische Grundprinzip: „Handle so, dass die Folgen deiner Handlung bzw. Handlungsregeln für das Wohlergehen aller Betroffenen optimal sind.“

Damit möchte der Utilitarismus ein Kriterium bereit stellen, mit dessen Hilfe Handlungen, Normen und Institutionen moralisch beurteilt werden können.

Als Begründer des klassischen Utilitarismus gelten Jeremy Bentham (1748-1832) und John Stuart Mill (1806-1873). In seiner Schrift „Eine Einführung in die Prinzipien der Moral und Gesetzgebung“ (1789) stellt Bentham den Utilitarismus erstmals in einer systematischen Form vor.

John Stuart Mill

Mills Verteidigung der utilitaristischen Theorie, dass die Beförderung des allgemeinen Glücks das erste und einzige Kriterium des moralischen Handelns sei, gehört zu den am häufigsten diskutierten, aber auch zu den am häufigsten kritisierten moralphilosophischen Werken.

Utilitarianism / Der Utilitarismus
Utilitarianism / Der Utilitarismus

Als Rechtswissenschaftler und Nationalökonom war Bentham insbesondere daran gelegen die gesellschaftlichen Institutionen und die Rechtsordnung in Großbritannien zu verbessern und nach gerechteren Maßstäben auszurichten. Mill greift seine Ideen in »Der Utilitarismus« (1863) auf und modifiziert sie so, dass sie der sofort entstandenen Kritik besser standhalten können.

Dem Utillitarismus entgegengesetzt ist die »Ethik der Pflicht« Kants, bei der es nicht auf die Folgen des Tuns ankommt, sondern, daß die Taten der Menschen gut in einem sittlichen Sinne sind und dem moralischen Gesetz sowie dem »Kategorischen Imperativ« entsprechen.


Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich
als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.


Weblink:

Alles über der Utilitarismus - Utilitarismus-Portal - utilitarismus.com


Literatur:

Utilitarianism / Der Utilitarismus
Utilitarianism /Der Utilitarismus
von John Stuart Mill und Dieter Birnbacher

Einführung in die utilitaristische Ethik: Klassische und zeitgenössische Texte
Einführung in die utilitaristische Ethik: Klassische und zeitgenössische Texte
von von Otfried Höffe